Tja es war dann endlich so weit: 2001 - 996, 2006 - S4RS ... und 2011 - 1098R

Bevor die neue Superbike auf den Markt kommt musste noch die aktuelle in die Sammlung aufgenommen werden.

Eine 1098R ist die perfekteste und schönste Ducati seit einer 996R. Von der ersten Serie wurden 2008 500 Stück gebaut. Anschliessend kam die 1098R Bayliss. Hiervon gab es ebenfalls 500 Stück. 2010 kamen dann mit der 1098R Corse noch ein paar von den letzten ihrer Art auf den Markt. Das Quota für die WM war voll und es wurden keine mehr gebaut. Obwohl der offizielle Verkaufspreis der 1098R immerhin bei 40000$ oder 35000 Euro lag, waren die Produktionskosten zu hoch.

Das neue Superbike Reglement war hart. Damit Dominicali den Hubraum auf 1200 ccm erweitern durfte, dürfen am Motor der Zweizylinder keine Veränderungen durchgeführt werden. Motorgehäuse, Getriebe, Pleuel, Ventile, Kipphebel alles muss original wie beim Homologationsmodel sein. 2008 und 2009 müssen alle Hersteller insgesamt 1.000 Basismotorräder produzieren, um eine Homologation für die WSBK zu erhalten. Ducati bekam die Erlaubnis dies in zwei Stufen umzusetzen. Ab 2010 wurde diese Anzahl zur Homologation auf 3.000 Stück erhöht. Das ist wohl auch einer der Gründe weshalb sich das Werk zurückgezogen hat. Im Prinzip fährt Checca 2011 noch mit dem in 2008 homologierten Teil herum. Das neue Superbike kommt erst im Herbst auf der EICMA. Davon müssen dann 3000 Stück gebaut werden. Die Zeit der seltenen Modelle ist ein für alle mal vorbei. 

Verglichen mit heutigen Stückzahlen ist eine 1098R immer noch ein sehr rares Bike. Und jetzt war es  ... meins!

Das Bike ist bis auf die 70er Auspuffanlage, die Gabel und dem Alu Tank quasi identisch mit der Maschine auf der Bayliss 2008 die WM gewonnen hat. Diese Teile lassen sich problemlos nachrüsten. Und eins davon ist bereits nachgerüstet;) Sowohl das Kurbelgehäuse wie auch die Zylinderköpfe sind in sand cast verfahren hergestellt. Das heisst Handarbeit und jeweils eine Form pro Motor.

Die geschiedeten Kolben der 1098 R waren das Vorbild für die gegossenen Exemplare der später erhaeltlichen Standard-1198. Sie zeigen eine extreme Auslegung; die Rippen auf der Unterseite des Kolbenbodens verhindern, dass dieser am Rand nach unten gebogen wird.

Der Motor hat im Gegensatz zu einer 1098/1198S Titan-Pleuel und Titan-Ventile und Kipphebel.

Die Sitze sind daher aus Beryllium. Das Getriebe hat die gleiche Übersetzung wie die Basisübersetzung bei der Superbike.

Sogar der hintere Öhlins TTX36 ist identisch mit der 1098R von Bayliss oder Desmosedicci von Capirex damals bei der GP. Der Rahmen unterscheidet sich ebenfalls von der Standardversion.

Wie bei den alten 916/996 lässt sich im Gegensatz zur Standardversion der Lenkkopf verstellen. 

Dann gibt es noch eine Antihopping Kupplung serienmässig und sehr edele geschmiedete Felgen. Abgesehen davon, dass fasst alles was aus Carbon sein könnte auch aus Carbon ist gibt es noch eine Termi Anlage mit passendem Steuergerät. Leider nicht aber die hammermässige 70er Competitionsanlage:(

Natürlich ist eine 1098R in den Geschichte eingegangen als der erste Bike mit Traktionskontrolle und Strassenzulassung. Sie hat 186 PS, 135 NM und wiegt 164kg. Eigentlich original 165kg... aber Mikels dank Alutank und einem Kilo Carbon nur 164:) Er fasst 18 statt 15.5 Liter und der Originaltank ist natürlich wie es sich für ein Sammlerbike gehört dabei.

Hier nochmal ein paar Fakten:

1. •Ventile: Die Ventile sind trotz 5% grösserem Durchmesser dank Titan als Werkstoff 37% (Einlass) bzw. 42% (Auslass) leichter.
   

2. •Ventilsitze: Die Ventilsitze bestehen aus extrem hitzefester Berylliumbronze.
   

3. •Slipperkolben: Die kurzen Slipperkolben aus geschmiedetem RR58-Leichtmetall sind aus Stabilitätsgründen im Kolbenbolzenbereich als Kasten ausgeführt und stecken auf sündhaft teuren, speziell behandelten Titanpleueln des Österreicher Spezialisten Pankl.
   

4. •Kurbelwelle: Die Titanpleuel wiederum sitzen auf einer Kurbelwelle, die zur Erhöhung der Verschleissresistenz Gasnitrid-gehärtet ist und deren Zapfenoberflächen anschliessend hochglanzpoliert werden. Dazu wird sie mit extrem schweren Wolframeinsätzen in den Kurbelwangen feingewuchtet. Das hilft die Abmessungen gering zu halten, ohne Einbussen bei der Dynamik.
   

Gio und Jane waren mit sie abholen. Das war wieder mal eine absolute Spontanaktion. Man weiss wofür man Freunde hat. Da noch nichts sicher war war es nur ein Versuch. Abends angerufen und am nächsten Tag mit den Jungs unterwegs das Baby suchen. Die Reise war schon fasst wie Urlaub und wir wären beinahe durchgefahren bis nach bella Italia. Gustav war etwas gestresst weil wir zu früh waren. Es musst noch etwas am Bike geändert werden was allerdings hier der Zensur zum Opfer fällt.

Christian sah das eher locker. Ich sollte die restliche Modifikation einfach zu Hause erledigen und ihm dann morgen das entsprechende Werkzeug wieder bringen.

Voller Begeisterung ging es mit der Diva im Wagen zurück. Anschiessend war eine Pasta und ein paar Bier angesagt und schliesslich verbrachte Mikel den Rest des Abends bis 2:30 in der Garage um das Bike in einen sandweiler-tauglichen Zustand zu bringen.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 7:00 ... Die 1098R musste zum Zoll wenn es eine Chance geben sollte sie heute anzumelden. Draussen regnete es ... natürlich:( Abgesehen von den 40km Regenfahrt gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Mittags ging es dann nach Sandweiler. Alles funktionierte besser alles erwartet. Jetzt gehörte sie Mikel:) Und am nächsten Montag sollte es zum ersten Trackday gehen.

Auf der Fahrt am nächsten morgen wurde sie umgegend mit Toto bekannt gemacht.

Fortsetzung folgt...

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